Stride- und Boogie-Piano 2019 - Tommy Weiss
Pinetop 2019 – Stride- und Boogie-Piano – Tommy Weiss
Unbeschreiblich unbeschreiblich – ich sage es ganz bewusst so – rätselhaft, meisterlich, gleichzeitig zurückhaltend und mitreißend, inspirierend, von außergewöhnlichem Können und überbordendem Ideenreichtum geprägt. Was für ein Pianist, was für ein Künstler!
Eine Ausnahmeerscheinung in unserer Szene und um ihn selbst zu zitieren „ein geheimer Geheimtipp“, der erfreulicherweise seit geraumer Zeit wieder auf den Bühnen Europas konzertiert und, glauben Sie mir, dieses auf höchstem Niveau!
Seine Vielfalt darf legendär genannt werden – dieses gilt nicht nur für sein Pianospiel, denn wer um seine Fähigkeiten im Bereich des visuellen Gestaltens, der Grafik, des Zeichnens und Illustrierens weiß, kommt nicht umhin, seine Werke als wertvoll und herausragend zu empfinden. Seine zahlreichen Bewunderer und Kunden zeugen davon.
Schon früh lernte unser Preisträger durch sein jazzbegeistertes Elternhaus das Phänomen „Swing“ zu schätzen und war schon damals überzeugt, dass gute Musik „swingen“ und „grooven“ muss, egal, um welchen Stil es sich dabei handelt. Wie wahr.
Und unser Laureat bietet seinen Zuhörern eine Menge hiervon – verbunden mit einer Bandbreite, die ihresgleichen sucht, sei es Harlem Stride, Blues, Boogie Woogie oder weitere Spielarten des Jazz. Bisweilen glaubt man Fats Waller, Erroll Garner, Don Ewell oder Art Tatum zu hören und doch bringt unser Preisträger immer so viel von seinem eigenen, unvergleichlichen Stil ein, dass man überwältigt ist.
Bereits Mitte der 1980-er Jahre begann seine Karriere in der Münchner Kleinkunstszene und er erspielte sich schnell eine stets wachsende Fangemeinde. Damit nicht genug, seinerzeit galt er auch als das Nachwuchstalent in Sachen Fotorealismus und Airbrushtechnik.
Mit Christian Willisohn verbindet ihn schon seit über 30 Jahren eine musikalische Seelenverwandtschaft, die beiden absolvierten zahlreiche Duoauftritte an zwei Flügeln, eine Tradition, die später mit seinem Freund und Kollegen Martin Schmitt fortgesetzt wurde.
Bis ins Jahr 1993 brillierte unser Pianist auf zahlreichen Festivals und konnte sein stilistisches Spektrum sehr erfolgreich, mit vielen unvergesslichen Momenten, darbieten.
Trotz – oder möglichweise wegen des stetig größer werdenden Erfolges – zog sich der zurückhaltende Musiker langsam von der Bühne zurück, um sich wieder mehr dem Zeichnen und Gestalten zu widmen.
Wir schätzen uns sehr glücklich, dass unser Laureat seit dem Jahre 2008 wieder regelmäßig auf der Bühne steht, denn seine überragende Art zu spielen und uns im Innersten zu begeistern, ist, im Zusammenhang mit seinem sympathischen, warmherzigen Wesen, einzigartig! Und wenn Sie die Möglichkeit haben, ein brillantes Programm anzusehen, welches eine grandiose Mischung aus urkomischen Zeichnungen und hierzu passenden Improvisationen am Piano auf die Bühne bringt, empfehlen wir „Weissels Visionen“!
Der Pinetop im Bereich „Stride- und Boogie-Piano“ geht mit großer Freude an – TOMMY WEISS!
Laudatio gehalten von Thomas Aufermann