Hall of Fame 2015 - Torsten Zwingenberger
Pinetop 2015 – Hall of Fame – Torsten Zwingenberger
Und nun freuen wir uns, einen Musiker in die Hall Of Fame aufzunehmen, der uns seit vielen Jahren mitreißt, bewegt und inspiriert.
Mit einem Waschbrett, das er als 13jähriger im Wald gefunden hatte, hat alles angefangen. Erste Auftritte folgten kurz darauf. Unser Preisträger war damals 14. Schon bald traten an die Stelle der Fingerhüte immer mehr die Drumsticks und Jazzbesen. Seine frühen Vorbilder, die er durch intensives Hören alter Aufnahmen studierte, stammten aus dem New Orleans Jazz. Im Laufe der Jahre erweiterte er seine musikalische Bandbreite und ist im Laufe der Jahre zu einem der anerkanntesten internationalen Allrounddrummer avanciert. In verschiedenen Formationen kann man ihn in Deutschland und auf den internationalen Bühnen erleben. Etwa mit den New Orleans-Shakers, die dem traditionellen Jazz verpflichtet sind, oder mit seinem bei Modern Jazz-Fans für Furore sorgenden Quartett „BERLIN 21“, benannt nach der alten Postleitzahl von Berlin-Moabit, wo er einen seiner beiden Wohnsitze, nunmehr seit 35 Jahren hat, seinen anderen hat er in Hamburg.
Er erfand eine ganz neue virtuose und anspruchsvolle Schlagzeugtechnik mit u.a. bis zu 3 Drumsticks und mindestens 5 Fußmaschinen, die er zeitweise simultan einsetzt, was nicht nur das Publikum begeistert, sondern auch eine innovative Bereicherung der Welt des Schlagzeugs bedeutet, zumal er sie ständig kreativ weiterentwickelt.
Unser Preisträger veröffentlichte viele von der Öffentlichkeit begeistert aufgenommenen Alben mit Buddy Tate, Harry „Sweets“ Edison und Plas Johnson. Auf zahlreichen Tourneen spielte er darüber hinaus mit Musikern wie Joe Pass, Charlie Musselwhite, Buddy De Franco, Benny Bailey, Joe Newman, Champion Jack Dupree und Jay McShann. Und er sorgte für Aufsehen mit der CD „Drumkid“, mit der er eindrücklich beweist, wie abwechslungsreich eine reine Schlagzeug-Solo CD sein kann.
1992 trat unser Preisträger als bis dahin einziger deutscher Jazzmusiker bei einem Konzert aus der Reihe "Highlights in Jazz" in New York City auf, wo er mit den Trompetern Jon Faddis und Doc Cheatham und dem Gitarristen Peter Bernstein spielte. Seitdem sind viele weitere unzählige Highlights seines musikalischen Schaffens hinzugekommen. Auf den Bühnen aller Welt wird er als großer Star der Kunst des Schlagzeugspielens geschätzt, geliebt und gefeiert. Hierbei hat er sich seinen Humor, seine Bescheidenheit und sein warmherziges Wesen immer bewahrt.
Mit der Aufnahme in die HALL OF FAME würdigen wir einen ganz besonderen Bereich seiner Kunst. Nämlich den des Boogie Woogies.
Er war DER Schlagzeuger bei der bahnbrechenden und überall das Boogie Woogie Fieber auslösenden Aufnahme „Boogie Woogie Session Live in Vienna‘76“ mit den Pianisten Axel Zwingenberger, Martin Pyrker, Hans-Georg „Schorsch“ Möller und Vince Weber (produziert und eingefädelt von Hans Maitner) welche seit kurzem in einer liebevoll gemachten und erweiterten Neuauflage, neu gemastert, mit 2 CDs erhältlich ist, inklusive DVD, die eine hierzu in derselben Zeit entstandene Sendung des österreichischen Fernsehens enthält.
Seine swingende und einfallsreiche Schlagzeugbegleitung des Boogie-Woogie-Meisters Axel Zwingenberger, sorgt allenthalben und nunmehr seit vielen Jahren für Begeisterung und Euphorie. So tourten er und Axel mit Boogie Woogie u.a. erfolgreich durch Nord-, West- und Zentralafrika und auch im Nahen Osten. Mehrere Tonträger der beiden liegen inzwischen vor, die einen so beglücken können, dass sie auch auf Krankenschein erhältlich sein sollten.
Mit Axel Zwingenberger und dem berühmtesten Bluesshouter aus den amerikanischen Hochtagen des Boogies, Big Joe Turner, spielte er die Schallplatte „Boogie Woogie all night long“, die 1979 den Deutschen Schallplattenpreis erhielt. Bis heute eine bahnbrechende und Herz wie Bein bewegende Aufnahme.
Es ist uns eine große Freude und Ehre ihn heute in die Hall Of Fame aufzunehmen, in der sich auch schon seit 2009 sein Bruder befindet, sein Bruder Axel Zwingenberger, - herzlichen Glückwunsch, lieber Teasy aus Mo‘ A Beat:
TORSTEN ZWINGENBERGER!