Hall of Fame - Hans-Georg Möller

moeller hans georg2013x1024Hans-Georg Möller (posthum)

Wir machen weiter mit der Ehrung eines Pianisten, dessen Interpretation des Pinetop's Boogie Woogie zu den schönsten weil bewegendsten Zeugnissen großer Kunst zählt.
Die Rede ist vom Hamburger Pianisten Hans-Georg Möller, einem der Wegbereiter des Boogie und Blues-Revivals in den 70er Jahren - leider viel zu früh von uns gegangen - dessen Musik aber bis in unsere Zeit hinein höchste Anerkennung erfährt.
Leider habe ich ihn nicht persönlich kennenlernen dürfen, aber ich werde nie den Moment vergessen, als mir der Name Hans-Georg Möller zum ersten Mal begegnete und mich seine Musik berührte: 1985 in Berlin, im Plattenladen der Emi-Electrola und ich war, wie damals häufig, auf der Suche nach Boogie Woogie Scheiben, - in jenen noch itunes-losen Zeiten war man suchend unterwegs, was einem aber auch immer wieder Entdeckerfreude bescherte: so war es dann auch hier mit der nie zuvor gesehenen LP Boogie Woogie Session Live in Vienna 76, einem Meilenstein des Boogie Woogies, mit hervorragenden Titeln von Axel Zwingenberger, Martin Pyrker, Torsten Zwingenberger und eben auch Hans-Georg Möller, der die LP mit 3 umwerfenden Live-Solos aus dem Wiener Konzerthaus eröffnete. Gleich zu Anfang eine bestechende Version des Pinetop Boogie Woogie, genannt "George's Pinetop Boogie Woogie" .
Hans-Georg Möller hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss in der Historie des Boogie Woogie, er beeinflusste zahlreiche Musiker, nur einige seien genannt, sie waren zugleich Weggefährten und Freunde und tragen alle nach wie vor sein Andenken in Ehren: Axel und Torsten Zwingenberger, Martin Pyrker, Günther Henzel, Marc Galpérin, Gottfried Böttger und Vince Weber. Mit unglaublichem Feeling, ungeheurer Ruhe und Tiefe sowie der intuitiven Erfassung des Wesentlichen hat er sich einen bleibenden Platz in den Herzen der Boogiefans weltweit und in unserer Hall of Fame erspielt.
Kurz vor den Aufnahmen zur Boogie Woogie Session in Vienna trat er mit seinen Boogiekollegen den Brüdern Zwingenberger und Martin Pyrker in der österreichischen Sendung Spotlight auf, - vergleichbar mit der Sendung Musikladen in Deutschland.
Hans-Georg Möller reiste viel und spielte oft gratis in unzähligen Clubs und Kneipen, die über ein Piano verfügten. Während seiner beruflichen Ausbildung in London entdeckte er mehrere Jazzclubs, in denen er die Pausen füllte und begeisterte damit seine Zuhörer und beeindruckte die anderen Musiker.
Wir freuen uns sehr darüber, dass heute hier bei uns sein Bruder, der Klarinettist Claus-Jürgen Möller aus Hamburg den posthumen Preis entgegennimmt. Claus-Jürgen Möller ist nicht allein, er hat Guy Weber, einen ausgezeichneten Fachmann für Blues und Boogie Woogie mitgebracht. Wir freuen uns darüber und dürfen nun beide nun nach vorne bitten,

Guy Weber und Claus-Jürgen Möller!

Laudatio gehalten von Jo Schumacher

zurueck01