Swing-und Boogie-Piano 2017-Daniel Paterok

2 swing piano2017Pinetop 2017 – Swing- und Boogie-Piano – Daniel Paterok
Wenn ich nun unter anderem über "die Bandbreite" sprechen möchte, dann ist es keineswegs so, dass an dieser Stelle in den nächsten Minuten die Kenngröße in der Signalverarbeitung das beherrschende Thema sein wird, sondern meine und unsere Begeisterung über des Preisträgers faszinierende Fähigkeiten zum Ausdruck gebracht werden soll.

Eben jene Fähigkeiten, die in besonderer Weise mit seiner „Bandbreite“ in Verbindung stehen und die uns Zuhörer und Zuschauer immer wieder in Erstaunen und Verzückung versetzen, da dieser Künstler es schafft, sich verschiedene Stile, allem voran die des Swing- und Boogie-Pianos, mit einer sprachlos machenden Authentizität so zu eigen zu machen, dass man geneigt ist, sich zunächst hinsetzen zu müssen, um dann doch vor Begeisterung wieder aufzuspringen.

Speziell sein Gehör verdient Aufmerksamkeit. Beobachtet man unseren Laureaten dabei, wenn er ein von ihm bislang noch nicht gespieltes Stück hört und sich an das Piano setzt, um es innerhalb von Sekunden verinnerlicht zu haben und darbieten zu können, steht man bisweilen mit offenem Mund daneben und mag es kaum glauben. Es ist jedoch Realität. Wow!

Bereits mit 5 Jahren erhielt er seinen ersten Klavierunterricht, 11 Jahre lang wurde unser Pianist klassisch ausgebildet, woran Herr Professor Gregor Weichert keineswegs unerheblichen Anteil hatte. Einige Teilnahmen an „Jugend musiziert“ und Auszeichnungen folgten. Als unser Preisträger dann mit 17 Jahren in den USA den Film „The Majestic“ sah, „erwischte“ es ihn – mit dem Boogie-Virus.

Ammons, Johnson und Lewis lösten sozusagen Bach, Beethoven und Mozart ab und sehr schnell entwickelte er seinen eigenen, unverkennbaren Stil, der, geprägt von hinreißender Spielweise und einer wuchtigen linken Hand, nun schon seit einigen Jahren auf den internationalen Bühnen (immer wieder gerne auch in Russland) bei den Konzertbesuchern für etliche Hochgefühle sorgt.

Besondere Erwähnung verdient hierbei seine stetige Weiterentwicklung, die es ihm ermöglicht, in ganz anderen musikalischen Bereichen, fernab vom Swing-, Boogie- oder auch New-Orleans-Piano, zu glänzen. Stellvertretend für seine hoch interessanten Projekte sei hier „Works for Piano and Cello“ genannt. Ein wunderschöner, sehr berührender Soundtrack.

Wenn ich nun die legendäre „Boogie- und Blues-Session im Krug“ zu Münster-Kinderhaus, die Konzertreihe „Jazz um halb acht im Café Arte“ in Münster, die „I love Boogie“-Reihe in Altenberge, gemeinsam mit Fabian Fritz, und die „Blues-, Boogie-Woogie- und Jazz-Session im Café Bistro Tante Lina“ in Telgte nenne, ist daran unschwer zu erkennen, mit wie viel Engagement und Herzblut der zu Ehrende auch als Veranstalter immer wieder für langjährige Highlights sorgt.

Nicht nur als Solist, auch mit seinem eigenen Trio und immer wieder im Verbund mit mehreren anderen Kollegen sorgt unser Laureat für exzellente Töne und authentisches Spiel, verbunden mit seiner ungemein positiven Ausstrahlung, welche im besten Sinne ansteckend ist.

Wir freuen uns aufrichtig, den Pinetop in der Kategorie „Swing- und Boogie-Piano“ in diesem Jahr verleihen zu dürfen – an den wunderbaren Pianisten

DANIEL PATEROK!

Laudatio gehalten von Thomas Aufermann